Vielleicht haben Sie meinen vorletzten Newsletter gelesen zum Thema Resilienz?
Ich wende mich gerne diesem Thema in unserer heutigen Zeit noch einmal zu.
Resilienz kommt, wie Sie vielleicht wissen, aus der Biologie und bedeutet Spannkraft. Diese Spannkraft hat sehr viel mit dem Körper zu tun. Es handelt sich schliesslich um ein biologisches Prinzip.
Es gibt im Körper ein Phänomen, welches nur wenige ganz bewusst kennen.
Kennen Sie das Gesetz der Hormesis oder haben Sie schon einmal davon gehört?
Ein organisch komplexes System wie der Körper verfügt über evolutionär gelernte Selbstheilung.
Es handelt sich hier um eine in uns innewohnende Kraft, die aktiviert und vorantreibt. Sie springt an, wenn der Mensch mit Stressoren konfrontiert ist. Sei es eine „giftige“ Substanz, sei es ungesundes Essen oder Druck, der empfunden wird, wenn Termine anstehen.
Der Körper aktiviert und mobilisiert seine Kräfte in solchen Momenten, um eine Homöostase, eine Art inneres Gleichgewicht wieder zu erreichen.
Aber zuvor kommt es zu einer überschiessenden Reaktion. Im Muskeltraining kennen Sie es im Sinne einer Hyperkompensation. Durch Belastung wächst Muskulatur und bereitet sich vor auf eventuell nächst höhere Anforderungen. Durch Gebrauch, durch Nutzen wird es mehr. Ein ganz einfaches Prinzip, welches allerdings manchmal schwerfällt, auch in anderen Bereichen anzuwenden oder zu abstrahieren.
Die Häufigkeit von Stressoren, die auf den Menschen einwirken, spielt hier natürlich eine gewisse Rolle. Menschen werden mit akuter Belastung besser fertig als mit chronischen Stressoren. Vor allem, wenn akute Belastung von einer ausreichend langen Erholungsphase abgelöst wird.
Aktivität mit ausreichenden Pausen abgewechselt, hält gesund.
Sie können es vielleicht nachvollziehen, dass eine niederschwelliger Stressoren ohne Erholung wesentlich schädlicher sein kann, wenn Sie sich einen tropfenden Wasserhahn vorstellen, bei dem keine Möglichkeit besteht, sich des Geräusches zu entledigen.
Wenn Sie wollen, könnte man also sagen, dass Stress also stark macht, kräftig, lässt den Menschen wachsen, sich entwickeln, Innovation vorantreiben. Wenn, wie gesagt die Pausen ausreichend sind.
Und vor allem Stress passiert nicht, sondern es handelt sich um Umstände, in denen wir uns befinden und WIE wir darauf antworten. Manchmal ist es nämlich nicht möglich, äussere Gegebenheiten zu verändern. Der wesentliche Aspekt ist: Wie reagieren wir auf das Aussen? Zielgerichtet? Unterstützt? Präsent? Im Kontakt mit sich selbst, um zu erkennen, wann eine Pause notwendig? Wie kann ich mein eigenes Verhalten zielgerichtet koordinieren? Das Verständnis für sich selbst und die Selbsterkenntnis ist wesentlich für die Art, wie Sie kommunizieren. Je besser das Verständnis je, besser gelingt die Kommunikation, Beziehung und Sie bleiben langfristig gesund.
Zum gesunden Verhalten gehört nämlich mehr als die Fitness.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine abwechslungsreiche und erfüllende Woche!
Herzlichst
Ihre Juliane Forchhammer